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Energielexikon – Fachbegriffe der Energiewirtschaft einfach erklärt

Unser Energielexikon bietet verständliche Erklärungen zu allen relevanten Fachbegriffen rund um Strom, Gas, erneuerbare Energien und Energiewirtschaft – speziell für Unternehmen aufbereitet.

Energielexikon

EEG-Flächen

EEG-Flächen sind Flächen, die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für die Förderung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen zugelassen sind. Nur wenn eine Fläche als EEG-konform eingestuft ist, erhält der Betreiber eine Marktprämie oder Einspeisevergütung.

Welche Flächen sind EEG-förderfähig?

  • Konversionsflächen (z. B. ehemalige Militär- oder Industrieflächen)
  • Flächen entlang von Autobahnen oder Schienenwegen (bis 200 m Entfernung)
  • Minderwertige landwirtschaftliche Flächen (spezielle Ausnahmen je nach Bundesland)
  • Industrie- und Gewerbeflächen
EEX

Die deutsche Strombörse EEX (European Energy Exchange) in Leipzig ist 2002 aus der Fusion der European Energy Exchange, Frankfurt, und der Leipzig Power Exchange entstanden. Seit Sommer 2000 ist der Spotmarkt mit physischer Erfüllung am Folgetag etabliert. Am Auktionsmarkt gibt es die Möglichkeit, Kauf- und Verkaufsgebote für Einzelstunden und Blockgebote zu platzieren. Das zweite Standbein ist der Terminmarkt, auf dem standardisierte Produkte wie Futures gehandelt werden.

Eigenerzeugungsanlage

Eine vom Kunden/Unternehmen betriebene Anlage zur Eigen- bzw. Fremdversorgung. Sie dient entweder nur zur Stromversorgung oder zu Strom- und Wärmeversorgungszwecken.

Einspeisepunkt

Übergabepunkt für elektrische Energien von regenerativen Quellen, Blockheizkraftwerken (BHKW), Windanlagen und nicht öffentlichen Kraftwerken. Der Einspeisepunkt wird durch Gesetze (bei regenerativen Energiequellen) bzw. durch Netznutzungsverträge festgelegt.

Einspeisevergütung

Regenerativ erzeugter elektrischer Strom (aus Solar, Windkraft u. a.) kann in das allgemeine Stromnetz eingespeist werden. Dieser Strom wird mit einem bestimmten Betrag pro Kilowattstunde vergütet. Die Beträge sind im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt.

Eintarif

Als Eintarif werden Tarife bezeichnet, die einen für die Hauptlast- und Niederlastzeiten einheitlichen Arbeitspreis berechnen.

Elektrische Arbeit

Die eingespeiste oder entnommene elektrische Energie wird als Arbeit bezeichnet. (Arbeit = Leistung x Zeit = kW x h = kWh = Kilowattstunden). Über geeichte Zähler wird der Verbrauch ermittelt.

Elektrischer Stromzähler

Beim elektronischen Stromzähler wird die verbrauchte Energie mittels eines Stromwandlers gemessen. Der Transformator besteht aus einem weichmagnetischen Ringkern, der die Wechselströme erfasst. Da er auf jegliche mechanischen Elemente verzichtet, misst er genauer als der Ferraris-Stromzähler. Trotzdem ist er in Deutschland noch nicht so weit verbreitet wie sein mechanisch arbeitender Vorgänger.

Elektrolyse / Grüner Wasserstoff

Elektrolyse: Prozess, bei dem Wasser (H₂O) mittels Strom in Wasserstoff (H₂) und Sauerstoff (O₂) zerlegt wird.

Grüner Wasserstoff: Wasserstoff, der mit 100 % erneuerbarem Strom hergestellt wird.
 

Bedeutung:

  • Dekarbonisierung von Industrie (Stahl, Chemie) und Mobilität.
  • Langfristige Speicherlösung für erneuerbare Energie.
Emission

Der Ausstoß von Schadstoffen wie Radioaktivität, Staub, Ruß oder CO2, die die Umwelt stark beeinträchtigen. Die freigesetzte Schadstoffmenge unterliegt in Deutschland streng festgelegten Grenzwerten.

Energie

Ob Licht, Elektrizität oder Wärme: Energie ist eine physikalische Größe, die in verschiedenen Formen auftritt. Als Energie bezeichnet man sowohl die in einem Körper gespeicherte Arbeit als auch das Vermögen, Arbeit zu verrichten oder Wärme abzugeben.

Energiedichte

Die Energiedichte bezeichnet die Verteilung von Energie auf eine bestimmte Größe. So ist beispielsweise der Heizwert eine Energiedichte, die den Energiegehalt pro Masse angibt.

Energieeffizienzklasse

Die Energieeffizienzklassen von A bis G sind die Bewertungsskala für das EU-Energielabel. A kennzeichnet den niedrigsten Energiebedarf, G den höchsten. Durch Verbesserungen bei der Energieeffizienz mussten neue Klassen eingeführt werden, inzwischen gibt es für manche Gerätearten zusätzlich auch A+, A++ und A+++.

Energiemix

Zur Verdeutlichung des sogenannten Energiemixes stellt man sich am besten einen Stromsee vor. Über seine Zuflüsse wird Strom unterschiedlicher Herkunft eingespeist – sei es regenerative, fossile oder Kernenergie. Da der Strom aus einem gemeinsamen See stammt, lässt sich an der Steckdose nicht mehr feststellen, welche Form der Energie ihn erzeugt hat. Aber: Durch die Kombination von Strombezug und Zertifizierung entsteht Ökostrom, dessen Herkunft eindeutig zugeordnet werden kann.

Energiepass

Bei dem Energiepass handelt es sich um eine Bescheinigung, die jeder Mieter für seine Wohnung und jeder Kaufinteressent für die Immobilie ab 2006 verlangen kann. Bei der Einführung von Energieausweisen handelt es sich um die Umsetzung einer EU-Richtlinie über die Energieeffizienz von Gebäuden.
Wer jetzt baut, benötigt daher einen Energiepass. Das hat der Gesetzgeber vorgeschrieben: Der Energiebedarfsausweis ist für alle Neubauten mit Bauanträgen ab dem 2005-02-01 Pflicht. Im Energiepass werden die energetischen Kennwerte des Gebäudes ausgewiesen. Dort kann man nachlesen, welchen Energiebedarf ein Gebäude nach Fertigstellung haben wird.
Zusammen mit dem Bauantrag wird der Energiepass eingereicht. Er weist aus, ob die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) eingehalten werden. Der Bauherr hat bei der EnEV die Wahl, auf welche Energiesparmaßnahmen er den Schwerpunkt setzt.

Energiesparlampe

Energiesparlampen – auch Kompakt-Leuchtstofflampen genannt – verbrauchen rund 80 Prozent weniger Strom als herkömmliche Glühlampen bei gleicher Lichtausbeute. Eine Energiesparlampe mit 15 Watt entspricht in der Leuchtkraft einer herkömmlichen Glühlampe von 75 Watt. Energiesparlampen haben darüber hinaus eine zirka achtmal längere Lebensdauer. Sie sind in der Regel mit einem eingebauten Vorschaltgerät und einem Schraubsockel, der dem Sockel "normaler" Glühbirnen entspricht, ausgestattet. Besonders wirtschaftlich einsetzbar sind Energiesparlampen dort, wo Lampen lange in Betrieb sind.

Energiespeicher

Vorrichtungen zum Zwischenspeichern von Energie für spätere Nutzung. Sie nehmen überschüssige Energie (z. B. Strom) auf, wandeln sie ggf. um (z. B. Pumpenspeicher oder Batterie) und geben sie bei Bedarf wieder ab.

Energiesteuer

Wie beim Benzin pro Liter eine Energiesteuer gezahlt werden muss, so wird pro Kilowattstunde Erdgas die Energiesteuer und beim Strom die Stromsteuer erhoben.
Das Energiesteuergesetz und dessen Ausnahmen können Sie unter www.gesetze-im-internet.de/energiestg/ einsehen. Das Stromsteuergesetz und dessen Ausnahmen können Sie unter www.gesetze-im-internet.de/stromstg/ einsehen.

Energiewende

Bezeichnet den Umstieg auf erneuerbare Energiequellen und höhere Energieeffizienz. Die Energiewende ist der Übergang von fossiler/Kernenergie zu einer nachhaltigen Energieversorgung mittels Erneuerbarer Energien (Wind, Sonne, Biomasse, etc.), um Umweltschäden zu reduzieren.

Energiewirtschaftsgesetz (EnWG)

Mit der zweiten Novelle des EnWG vom 07.07.2005 setzt die Bundesregierung das EU-Gemeinschaftsrecht für die leitungsgebundene Energieversorgung in nationales Recht um. Ziel des Gesetzes ist es, durch einen verstärkten Wettbewerb eine annähernd preisgünstige, sichere und umweltverträgliche Versorgung mit Strom und Erdgas zu gewährleisten.

Entry-Exit-Modell

Auch unter dem Namen Zweivertragsmodell bekannt, ist das Entry-Exit-Modell ein transaktionsunabhängiges Abrechnungssystem, das die Vergütung von Energietransportleistungen regelt. Der Energielieferant zahlt bei diesem Modell eine Einspeisungs- (= Entry) und eine Entnahmegebühr (= Exit), wobei Einspeisungs- und Entnahmeorte unabhängig voneinander sind. Der Transportweg ist bei diesem Modell für die Kosten unerheblich.

Erdgas

Erdgas ist ein brennbares Naturgas, das in unterirdischen Lagerstätten vorkommt. Es besteht hauptsächlich aus Methan und höheren Kohlenwasserstoffverbindungen und entsteht auf ähnliche Weise wie Erdöl. Daher treten die beiden Energieträger häufig gemeinsam auf. Erdgas ist erst seit Mitte der 1960er-Jahre in Deutschland verbreitet und hat heute einen Primärenergieverbrauch in der BRD von 21,6%.

Erdgasfahrzeuge

Seit einigen Jahren kann Erdgas auch als Kraftstoff für Kraftfahrzeuge verwendet werden. Eine Umrüstung von PKWs auf Flüssiggas ist relativ einfach: Der Tank wird entweder in die Reservemulde oder den Kofferraum eingebaut. Somit bleibt der Benzintank erhalten und die Reichweite des Fahrzeuges erhöht sich erheblich.

Erdgasressourcen

Erdgas deckt etwa 24 % des weltweiten Energieverbrauchs. Da das Erdgas in der Regel unter hohem Druck steht, fördert es sich sozusagen von selbst, sobald das Reservoir einmal geöffnet ist. Schätzungen gehen davon aus, dass das Erdgasvorkommen etwa bis zum Jahr 2160 reicht, sichergestellt ist die Erdgasversorgung bis ins Jahr 2060.

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)

Deutsches Gesetz zur Förderung erneuerbarer Stromerzeugung. Es regelt die vorrangige Einspeisung von Strom aus Wind, Sonne, Biomasse etc. ins Netz und garantiert den Erzeugern Vergütungende. Kurz: EEG ermöglicht den Ausbau regenerativer Stromerzeugung durch feste Einspeisevergütungen.