
So entwickeln sich die Strom-Umlagen 2026
Die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und TransnetBW haben die neuen netzentgeltbasierten Umlagen für 2026 veröffentlicht. Für Unternehmen bedeutet das: Einige Posten auf der Stromrechnung verändern sich – teils deutlich.
So entwickeln sich die Umlagen 2026
- KWKG-Umlage: 0,446 Cent/kWh (2025: 0,277 Cent/kWh)
 → Anstieg um rund 61 Prozent
- Offshore-Netzumlage: 0,941 Cent/kWh (2025: 0,816 Cent/kWh)
 → Anstieg um ca. 15 Prozent
- §19-Umlage (besondere Netznutzung): 1,559 Cent/kWh (2025: 1,558 Cent/kWh)
 → nahezu unverändert
Damit fällt insbesondere die KWKG-Umlage stärker ins Gewicht als die übrigen. Laut Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung bleibt die Gesamtwirkung auf den Strompreis 2026 jedoch moderat. Selbst nach der Erhöhung liegt die KWKG-Umlage weiterhin auf einem vergleichbaren Niveau wie 2017 – und deutlich unter den anderen Umlagen.
Warum steigen die Umlagen?
Der Hauptgrund für den deutlichen Sprung liegt in einer zu niedrigen Kalkulation im Vorjahr. Diese hatte 2025 zu einem Fehlbetrag geführt, der nun in der Prognose für 2026 ausgeglichen wird.
Zudem wird eine verstärkte Förderung von Wärmenetzen und Speichern unterstellt – ein Zeichen dafür, dass die Energiewende zunehmend auch die Wärmeversorgung in den Fokus nimmt.
 
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Wofür die Umlagen stehen
- KWKG-Umlage: Fördert die hocheffiziente Strom- und Wärmeerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen sowie den Ausbau von Wärme- und Kältenetzen.
- Offshore-Netzumlage: Finanziert die Anbindung von Offshore-Windparks und gleicht Entschädigungen bei Netzengpässen aus.
- §19-Umlage: Kompensiert Mindereinnahmen der Netzbetreiber, die durch Sonderregelungen für stromintensive Unternehmen entstehen.
Entlastung bei den Stromnetzentgelten
Trotz steigender Umlagen gibt es auch gute Nachrichten: Die Stromnetzentgelte werden 2026 voraussichtlich sinken.
Grund ist der geplante Bundeszuschuss von 6,5 Milliarden Euro, mit dem die vorgelagerten Übertragungsnetzentgelte entlastet werden sollen. Das dürfte sich positiv auf die Gesamtkostenstruktur vieler Unternehmen auswirken.
Fazit: 2026 bringt mehr Stabilität – aber genaues Hinsehen lohnt sich
Für Unternehmen bleibt es wichtig, ihre Energiekosten im Blick zu behalten und regelmäßig zu prüfen, wie sich staatliche Umlagen und Entlastungen auf den individuellen Strompreis auswirken.
Gerade in einem dynamischen Energiemarkt ist es entscheidend, Tarife, Beschaffungsmodelle und Fördermöglichkeiten strategisch zu optimieren.









