Plastikproblem gelöst? Robo-Fisch "Gillbert"
Die Studentin Eleanor Mcintosh hat für den Wettbewerb der University of Surrey einen Plastik-fressenden Roboter entwickelt, der auf organischen Formen basiert und wie ein Fisch aussieht. Der Roboter "Gillbert" funktioniert nach dem Prinzip der Wale, die Wasser durch ihre Barten pressen und dabei Kleinlebewesen ausfiltern. Mit Hilfe von Gillbert kann man Meere und Gewässer von Schmutz und Müllpartikeln säubern. Er kann von jedem 3D Drucker nachgebaut werden.
Was versteht man unter Mikroplastik? In den letzten Jahrzehnten hat sich die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll massiv verschlechtert. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass jedes Jahr 4,8 bis 12,7 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere gelangen. Dies entspricht laut Angaben des WWF einer Lkw-Ladung Müll pro Minute. Daher gibt es viele Bemühungen, das Plastik aus den Meeren zu entfernen. Unternehmen, wie 4ocean sammeln bei Reinigungsaktionen auf der ganzen Welt Plastik aus dem Wasser. Eine besondere Herausforderung stellen jedoch die winzigen Plastikteilchen dar, die sich von größeren Plastikgegenständen absondern und nicht größer als fünf Millimeter sind. Diese Teilchen werden Mikroplastik genannt. Sie sind ein großes Problem, weil sie nicht leicht aus dem Meer entfernt werden können und eine langfristige Umweltbelastung darstellen.
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Kann Gillbert die Meere retten? Der Plastik sammelnde Fisch Roboter ist bereits Gewinner eines Wettbewerbs der Universität Surrey. Derzeit kann er jedoch nur Partikel von 2 Millimeter Durchmesser und größer aufnehmen und wird bislang noch an einem Draht ferngesteuert.
Die Erfinderin des Robo-Fisches Eleanor Mcintosh zeigt sich dennoch zuversichtlich: „Die Wasserverschmutzung, insbesondere die Plastikverschmutzung, ist ein großes Problem. Darunter leiden nicht nur die Ozeane, sondern auch Flüsse, Bäche, Seen und Teiche. Mein Entwurf war auf die Vielseitigkeit seiner Funktion ausgerichtet. Welches Lebewesen wäre besser geeignet, die Probleme in Gewässern anzugehen, als ein Fisch, der in ihnen lebt? Fische sind an ihre Umwelt angepasst, und Kiemen sind ein unglaublicher Mechanismus in der Natur, der darauf spezialisiert ist, Sauerstoff in den Blutkreislauf zu filtern - also habe ich mein Design daran angelehnt, um einen Filter für Mikroplastik zu schaffen."
Das Projekt zielt darauf ab, das Problem der Plastikverschmutzung in Gewässern zu bekämpfen. Laut Dr. Robert Siddall, dem Initiator des Wettbewerbs weiß man nicht, wo Großmengen der Plastikpartikel landen, nachdem sie in die Gewässer gelangt sind, und hofft, dass Gillbert und seine zukünftigen Nachkommen bei der Ortung dieser Partikel und letztendlich bei der Lösung des Verschuldungsproblems eine Vorreiterrolle spielen können.
Als Open-Source-Projekt, kann Gilbert von allen Interessierten weiterentwickelt und mit einem 3D Drucker nachgebaut werde. Es gibt noch viele offene Fragen, zum Beispiel, ob sich die einfache Drahtverbindung im Praxiseinsatz bewähren wird, ob es möglich ist die nötige Energie durch ein Solarpanel zu gewinnen oder ob es Probleme mit der Leine geben wird. An einer autonomen Version wird derzeit akribisch geforscht.
Neugierig geworden? Dann klicken Sie hier und sehen Sie sich Gillbert an:The Natural Robotics Contest 2022 Winner: 'Gillbert'
Quelle: Stern.de, forschung-und-wissen.de, 20.min.ch