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Blog Energie

Energiewende: Zukunftsaussichten

In der letzten Folge unserer Serie „Energiemarkt transparent“ gehen wir der Frage nach, welche Herausforderungen auf uns im Zuge der Energiewende zukommen werden und wie die aktuellen Trends sind. Wir hoffen, Sie hatten viel Spaß beim Lesen und konnten auch die ein oder andere Information mitnehmen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

Herausforderungen
Dezentrale Energieerzeugung: Im Zuge der Energiewende verschwimmen die herkömmlichen Grenzen zwischen Energieerzeugern und -verbrauchern, da eine steigende Anzahl von Unternehmen und Haushalten einen Teil ihrer Energie selbst erzeugt und Energiespeichersysteme nutzt. Diese Gruppe, die sowohl Energie erzeugt als auch verbraucht, wird als "Prosumer" bezeichnet. Ihre wachsende Rolle auf den Energiemärkten wird als vielversprechender Weg betrachtet, um den Energiesektor von seiner starken Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu lösen und den Klimawandel zu bekämpfen. Die inländische Energieerzeugung trägt zur Verringerung der Importabhängigkeit und somit zur Steigerung der Energiesicherheit bei. Trotz der offensichtlichen Vorteile stellt die Dezentralisierung die Versorgungsunternehmen vor Herausforderungen, da sie die schwankende Energiezufuhr von Prosumenten und kommerziellen erneuerbaren Energien ausgleichen müssen, um eine kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten, insbesondere während Nachfragespitzen im Netz.

Flexible Laststeuerung: Die Netzbetreiber stehen vor Herausforderungen, sich an die neue Realität der bidirektionalen Energieflüsse in den Netzen anzupassen, die ursprünglich für den einseitigen Energiefluss entwickelt wurden. Verteilnetzbetreiber müssen ebenfalls agieren, um Probleme wie die Überlastung des Netzes aufgrund großer Mengen an dezentraler Energieerzeugung zu bewältigen.

Digitalisierung der Netze: Dies ist bei einem komplexen Energiemodell mit variabler Versorgung und Nachfrage unerlässlich. Die Versorgungsunternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre bestehenden Netze und Dienstleistungen trotz steigender Anforderungen und veralteter Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig müssen sie ihre Dienstleistungsmodelle ändern und Daten zur Optimierung des Betriebs nutzen. Eine internationale Studie hat gezeigt, dass der Versorgungssektor an einem kritischen Punkt steht und dass Unternehmen eine Balance zwischen Digitalisierung und Infrastrukturaktualisierung finden müssen. Der Rollout intelligenter Messsysteme gewinnt wieder an Fahrt; BMWK und BNetzA berichten über spürbare Beschleunigung und den Roll-out-Pfad bis 2032.

Cybersicherheit für eine Versorgungssicherheit: Mit der Dezentralisierung und Digitalisierung steigt das Risiko von Cyberangriffen aufgrund der zunehmenden Datenmenge in den Systemen. Die Energie- und Cybersicherheitssektoren werden daher zukünftig enger zusammenarbeiten, um das Netz zu schützen und sicherzustellen, dass die Bemühungen für ein sauberes Stromnetz nicht durch Cyberangriffe beeinträchtigt werden. Regierungen müssen eng mit dem Energiesektor zusammenarbeiten, um ein umfassendes Sicherheitskonzept zu entwickeln, das auch private Investitionen und innovative Technologien umfasst. Mit NIS2 und der KRITIS-Novelle werden mehr Unternehmen der Energiebranche aufsichtspflichtig (BSI) und müssen u. a. Risikomanagement, Angriffserkennung und Meldepflichten nachweisen. Das ist zentral für Versorgungssicherheit in hochdigitalisierten Netzen.

 

 
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Aktuelle Trends und Technologien
Die zukünftige Energiebeschaffung ist grün und zeichnet sich durch Digitalisierung und sektorübergreifende Lösungen aus. Mit dem Aufkommen grüner Energien steigen der Standardisierungsgrad und die Automatisierung. Bereits jetzt erweisen sich grüne Energieprodukte als profitabel, vorausgesetzt die Digitalisierung ist erfolgreich.

Der Energiesektor unterliegt einer Vielzahl von Entwicklungen und Veränderungen. Dazu zählen die Einführung variabler Stromtarife als Anreiz für Kunden, die Vorbereitungen für einen schnelleren Lieferantenwechsel, Maßnahmen zur Senkung der Industriestrompreise sowie der Ausbau erneuerbarer Energien. Dynamische Stromtarife sind seit dem 1. Januar 2025 verpflichtend von allen Stromlieferanten anzubieten. Idealerweise werden diese Tarife mit einem intelligentem Messsystem (iMSys/Smart Meter) genutzt, dessen Rollout der Gesetzgeber mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende beschleunigt hat. Für Kunden und Unternehmen entstehen damit stärkere Preissignale zur Flexibilisierung (Lastverschiebung, Eigenverbrauch, E-Mobilität). Diese Entwicklungen verdeutlichen den Anpassungsbedarf an die aktuellen Herausforderungen und Ziele im Stromsektor. 

Diese drei Treiber prägen maßgeblich die Energiewirtschaft: Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung. Sie beeinflussen nicht nur die Energieerzeugung, sondern auch die -nutzung und -verteilung. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels ist die Dekarbonisierung zu einem zentralen Anliegen geworden. Die Suche nach kohlenstoffarmen und emissionsfreien Energielösungen wird vorangetrieben. Erneuerbare Energien wie Solar- und Windenergie gewinnen an Bedeutung, ebenso wie die Elektromobilität.

Die Stromwirtschaft in Deutschland wandelt sich von einem zentralisierten zu einem dezentralen System. Der Ausbau erneuerbarer Energien führt zu einer verstärkten dezentralen Energieerzeugung, wobei 90 Prozent der erneuerbaren Energien in den Verteilnetzen eingespeist werden.

Die Digitalisierung durchdringt den gesamten Energiesektor. Virtuelle Kraftwerke, Smart Grids, intelligente Messsysteme und IoT-Anwendungen verändern die Art und Weise, wie Energie erzeugt, verteilt und genutzt wird. Ohne eine umfassende Digitalisierung wird eine Stromerzeugung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien nicht möglich sein.

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